Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) ist dadurch gekennzeichnet, dass ein betroffenes Kind sehr große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben von Wörtern, beim Verstehen und Anwenden von Grammatik und Rechtschreibregeln, sowie beim Lesen und Verstehen von Texten hat.
Sie sind von den schulischen Lehrkräften auf eine mögliche Lese-Rechtschreib-Schwäche aufmerksam gemacht worden? Oder Ihnen selbst ist aufgefallen, dass ihr Kind auch nach den ersten Jahren in der Grundschule nur buchstabenweise lesen kann, sehr lange für die Erledigung seiner Hausaufgaben benötigt und im Schriftlichen Wörter in unterschiedlichen Varianten schreibt?
Dann zögern Sie nicht und suchen sich Hilfe und Unterstützung! Versuchen Sie nicht durch Druck und Erhöhung der Lernzeiten eine Verbesserung der Situation herbeizuführen.
Wichtig zu wissen- eine LRS ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn oder eine Behinderung. Die Ursachen einer Lese-Rechtschreibschwäche sind noch nicht vollständig geklärt. Neben möglichen genetischen Veranlagungen als eine Komponente, gibt es weitere Umweltfaktoren und individuelle Dispositionen, die Einfluss haben können. Nicht zuletzt geht man heute davon aus, dass mache Kinder sich mit „den Buchstaben schwer tun“, so wie andere Kinder nicht sehr sportlich sind oder musikalisch nicht so stark begabt. Während eine nicht vorhandene musikalische Begabung wenig Auswirkungen auf den Alltag und das Leben haben, ist es bei Vorliegen einer LRS doch vollkommen anders. Der Unterrichtsstoff in allen Fächern muss in einem hohen Maß erlesen werden und stellt Ihr Kind vor Herausforderungen , die mit jedem weiteren Schuljahr größer werden.
Gegen eine LRS gibt es keine „Pille“ und sie vergeht auch nicht von selbst. Aber mit einer individuellen und auf die spezifischen Schwierigkeiten des Kindes abgestimmten Förderung kann ihr Kind lernen, trotz der Schwierigkeiten, gut zu lesen und zu schreiben. Hierzu gibt es umfangreiche Fördermaterialien und Lernsoftware. Bei einem integrativen Ansatz ist es aber genau so wichtig, das Selbstwertgefühl des Kindes und die Motivation zu stärken. Eine gute Zusammenarbeit mit Elternhaus und Schule ist eine weitere Gelingbedingung einer wirksamen Unterstützung.